STRINDBERG – eine Zeitleiste
von David Gedin
1849
22. Januar. Johan August Strindberg wird als drittes Kind von Carl Oscar Strindberg (37) und Eleonora „Nora“ geb. Norling (26) geboren.
Seine Brüder Axel und Oscar sind bald vier und noch nicht ganz zwei Jahre alt. August ist das erste eheliche Kind, die Eltern waren zuvor nur verlobt gewesen.
Nora ist kleinbürgerlicher Herkunft, Tochter eines Schneidermeisters. Im Wirtshaus Liljeholmens värdshus, wo sie als Serviermädchen dient, lernt sie Carl Oscar kennen. Sie wird zunächst seine Haushälterin, dann gehen beide miteinander ein Verhältnis ein.
Vater Carl Oscar ist der Sohn des erfolgreichen, aus der nordschwedischen Provinz Jämtland zugezogenen Gewürzhändlers Zacharias Strindberg. Er gilt als gesellige und zugleich starke Natur.
Die Familie wohnt am Riddarholmshafen (Innenstadt) wo Carl Oscar sein Büro betreibt und Dampfschiffe befrachtet (mit Gütern und Personen).
Das Geschäft hat er von seinem 17 Jahre älteren Bruder Johan Ludvig Strindberg übernommen. Der war Reeder und Kassendirektor des Dampfers Samuel Owens, eines 1840 gebauten Schiffs in Stahlbauweise, des ersten seiner Art in Schweden. Dann und wann betreibt Carl Oscar auch Kaufläden rundum in Stockholm.
Schweden ist auf dem Weg ins industrielle Zeitalter. Das neue Aktiengesetz schafft die rechtlichen Voraussetzungen für Investitionen in Eisenbahnen, Telegrafennetze und Gasleitungen. Das Jahr zuvor – 1848 – herrschten unruhige Zeiten: Europaweite Erhebungen in der Folge der französischen Februarrevolution. Ausbruch des Krieges zwischen den Deutschen Bund und Dänemark um Schleswig und Holstein. „Das Kommunistische Manifest“ von Marx und Engels erscheint.
1850
1850er Jahre
Anders als in dem autobiografischen Roman „Tjänstekvinnans son“ (Der Sohn einer Dienstmagd) geschildert, scheint im Hause Strindberg stabile Bürgerlichkeit geherrscht zu haben, geprägt von einem dominanten Vater mit einem ungewöhnlichen Interesse für das Schöne (Musik, Kleidung, Gärten) und einer religiösen, recht zurückgezogenen Mutter.
In den zehn Jahren nach Strindbergs Geburt steht das Leben der Familie im Zeichen neuer Geschwister: Eleonora (1850), vermutlich gleich nach der Geburt verstorben, Olof (1854), Anna (1855), Elisabeth (1857) und Nora (1858). Hinzu kommen häufige Wohnungswechsel zwischen dem innerstädtischen Klara-Viertel und der ländlichen Nordstadt.
Ein Konkurs 1853 wird zur familiären Katastrophe, die jedoch rasch überwunden ist.
Strindberg wird eingeschult, zunächst in eine ABC-Schule und dann, nach einer Vorbereitungsklasse, 1860 als Elfjähriger in die Jakobs Elementarschule.
In den Sommerferien bringen seine Eltern ihn und die Brüder bei Kirchenleuten auf dem Lande unter.
Eisenbahn und Telegraf machen den Austausch der Menschen untereinander zusehends leichter. Die schwedische Post gibt ihre ersten Freimarken aus. Die wirtschaftliche, soziale und rechtliche Lage gerade der Frauen rückt in die öffentliche Aufmerksamkeit. Ihnen öffnen sich Bildungswege und Berufe, sie erlangen Mündigkeit. Zugleich greifen Prostitution und Syphilis um sich.
1860
1860er Jahre
Im Sommer 1861 machen sich bei Mutter Nora Anzeichen von Tuberkulose bemerkbar. Im Herbst wechselt August ans private Stockholms Lyceum. Seit Januar 1862 bettlägerig, verstirbt Nora am 20. März im Alter von 39 Jahren. Der gerade 13 gewordene Sohn verfällt in eine religiöse Krise und gibt sich einem pietistischen, persönlich gefühlsstarken Glauben hin. Diese Phase scheint bis zu seinem Universitätsstudium fortzudauern. Noch im gleichen Herbst tut der Vater, jetzt 51, seine Verlobung mit Emilia Petersson, der 30 Jahre jüngeren Hausmamsell, kund. Sie heiraten, und ein gutes Jahr später hat Strindberg einen Halbbruder: Emil.
Neben dem Studium arbeitet Strindberg als Privatlehrer. Er tritt der Scharfschützenbewegung bei. Anlässlich einer Übung im Stockholmer Nachbarort Tyresö lernt er erstmals die Schärenwelt kennen. Diese ihn tief bewegende Erfahrung findet in vielen seiner späteren Erzählungen ihren Widerhall.
1867 macht Strindberg das Abitur – der erste in der Familie mit Reifeprüfung. I Uppsala beginnt er das Studium moderner Sprachen und der Ästhetik – mit wenig Erfolg, und immer wieder unterbrochen durch Annahme von Lehrerstellen. Er schreibt erste Zeitungsartikel und verfasst frühe Theaterstücke. Versuche in der Schauspielerei scheitern.
Unterdessen schreitet die Modernisierung Schwedens voran. Freikirchen gewinnen Zulauf – auf Kosten der schwedischen Staatskirche. Schweden wandelt sich von der Standesgesellschaft zum bürgerlich-liberalen Staat. 1866/67 kommt das parlamentarische Zweikammersystem. Die neu gegründete Tageszeitung „Dagens Nyheter“ gewinnt dank Eisenbahn rasch landesweite Verbreitung. Fortschritte auch in der Hygiene: Abfälle aller Art dürfen nicht länger auf öffentlichen Plätzen abgekippt werden.
1870
1870
In Uppsala wird Strindberg Gründungsmitglied von „Runa“. Die aufs Altnordische gepolte Verbindung ermuntert seine literarischen Ambitionen. Er macht sich mit ersten Gedichten bekannt. Dramen folgen.
Das Königliche Schauspielhaus Dramaten nimmt den Einakter „Till Rom“ (Nach Rom) an. Das Stück „Hermione“ gelangt zwar nicht zur Aufführung, erfährt aber eine Ehrung durch die Schwedische Akademie.
Mit dem Deutsch-französischen Krieg 1870-1871 endet die Monarchie in Frankreich. Literarische Glanzlichter. Jules Verne: „20 000 Meilen unter dem Meer“. Der Finne Aleksis Kivi: „Die sieben Brüder“. Leopold von Sacher-Masoch: „Venus im Pelz“
1871
Die Examensarbeit für seinen ersten akademischen Abschluss (Kandidat) in Ästhetik wird mittelmäßig benotet. Strindberg ist empört. Mit den Runa-Brüdern Arvid Wickström, Joseph Josephson und Eugène Fahlstedt verbringt er seinen ersten Sommer auf der Insel Kymendö in den Stockholmer Schären.
Das Dramaten bringt den tragischen Einakter „Den fredlöse“ (Der Vogelfreie) auf die Bühne. König Karl XV. belohnt Strindberg mit einem persönlichen Stipendium von 200 Kronen.
Deutschland wird Kaiserreich. Die Pariser Kommune wird blutig niedergeschlagen. Der dänische Schriftsteller und Philosoph Georg Brandes beginnt seine Vortragsreihe „Hovedstrømninger“ (Hauptströmungen). Ein Brandes-Zitat: „Wie sehr die zeitgenössische Literatur lebt, zeigt sich daran, dass sie Diskussionen über Probleme anstößt.
1872
Frühjahr: Strindberg verlässt Uppsala endgültig und bezieht eine Wohnung in Stockholm. Er schreibt seine erste Novelle und malt sein erstes Bild. Und arbeitet als freier Autor. Eine Gruppe junger Künstler, die er kennen lernt, kommen in seinem Roman „Röda rummet“ (Das rote Zimmer) als „die Bohemiens von Lill-Jans“ vor.
Das Schauspielhaus Dramaten lehnt sein neues Stück „Mäster Olof“ (Meister Olof) ab. Er beginnt, für die Zeitung „Dagens Nyheter“ zu schreiben.
Karl XV. stirbt. Ihm folgt sein Bruder als König Oscar II. von Schweden und Norwegen (beide Länder werden in Personalunion regiert).
1873
Strindbergs erstes „Kreditkarussell“ wird publik. Viele weitere sollen folgen.
Er startet die „Schwedische Versicherungszeitung“. Nach sechs Ausgaben geht das Blatt wieder ein. Den Sommer verbringt er auf der Schäreninsel Kymendö – mit Zeichnen, Malen, Schreiben. Im Herbst zieht er auf die Insel Sandhamn, er will Telegrafist werden.
Er schreibt weiter: Artikel, Belletristik. Wird bei „Dagens Nyheter“ eingestellt, scheidet aber nach fünf Monaten im Zorn wieder aus.
Währungsreform in Schweden: Die Krone ersetzt der Reichstaler. Von Wien ausgehend, gleitet die Welt in eine anhaltende Depression ab (zum Teil bis 1896)
1874
Meister Olof arbeitet er zum Drama um. Bei der Königlichen Bibliothek, damals noch im Stadtschloss untergebracht, tritt er als Sekretär ein. Für die Katalogisierung einer Sammlung chinesischer Schriften lernt er diese Sprache.
1875
Mehr Artikel, weiterhin im Bibliotheksdienst. Vertretungsweise Lehrerstellen. Im Sommer macht er die Bekanntschaft des Leutnants Baron Cars Gustaf Wrangel af Saus und dessen finnischer Ehefrau Sigrid (Siri) von Essen.
Das Stück „En Fallit“ (Ein Bankrott) des Norwegers Bjørnstjerne Bjørnson, inszeniert von Det kongelige Teater in Kopenhagen, verhilft dem realistischen Drama zum Durchbruch und feiert Erfolge in Europa.
Schweden führt das metrische System ein. Meilensteine werden an den Straßen nicht mehr aufgestellt.
Schweden reformiert die Art der Anrede. Fortan ist zu siezen und nicht mehr in der dritten Person zu titulieren
1876
Es kommt zu einer schweren Auseinandersetzung mit dem Vater, vermutlich weil der seine Firma Oscar, dem Bruder von August, vermacht hat. Strindberg sieht seinen Vater zum letzten Mal.
Abermalige Umarbeitung von „Meister Olof“, diesmal in eine Versversion. Auch die wird abgelehnt.
Die Ehe von Siri von Essen und Carl Gustaf Wrangel wird geschieden. Strindberg, das erste Mal für längere Zeit im Ausland, beschäftigt sich in Paris mit den Impressionisten – allerdings kritisch
1877
Siri von Essen debütiert mit Bravour als Dramaten-Schauspielerin.
Chinesische Ambitionen, Strindberg will Sinologe werden. In Frankreich knüpft er Beziehungen an.
„Från Fjärdingen till Svartbäcken“, Erzählungen aus der Uppsalaer Studentenzeit entstehen.
Er heiratet Siri von Essen. Das Paar zieht in die Stockholmer Innenstadt, die heutige Biblioteksgatan.
1878
Die Versversion von „Meister Olof“ erscheint, aus Eigenmitteln finanziert. Die Kritik ist überwiegend negativ. Im Herbst kann Strindberg eine Bürgschaftsverpflichtung nicht einlösen. Er ist pleite. Das von Siri in die Ehe eingebrachte Vermögen von 5000 Kronen (heute etwa 90 000 Euro) ist aufgezehrt.
Der Polarforscher Adolf Erik Nordenskiöld bricht mit dem Walfänger Vega auf, um die Nordostpassage vom Atlantik zum Pazifik zu finden, was auch gelingt.
Die Stockholmer Dampfmühle „Eldkvarn“ wird im „Brand des Jahrhunderts“ ein Raub der Flammen.
Lars Magnus Ericsson baut die ersten Tischtelefone (Keimzelle des Ericson-Konzerns).
1879
Strindbergs Asien-Studien verhelfen ihm zu einem Sitz in der „Svenska sällskapet för antropologi och geografi“ und in der „Societé des études Japonaise, chinoises, tartars et indo-chinoises“ in Paris.
Der Roman „Das rote Zimmer“ erscheint – auf Anhieb ein Erfolg. Die Strindbergs beziehen eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Stockholmer Humlegårdsgatan.
Henrik Ibsens „Et dukkehjem“ (Ein Puppenheim) kommt in allen nordischen Ländern zur Uraufführung, eine gut vorbereitete Aktion. Die Debatte um die Stellung der Frau entbrennt.
1880
1880
Strindberg schließt mehrere Buchverträge ab und wird in die „Sällskapet IDUN“, ein Verein von Trägern des kulturellen Lebens, gewählt.
Das Dramaten bringt das Stück „Gillets hemlighet“ (Das Geheimnis der Gilde) auf die Bühne, Ehefrau Siri spielt eine Nebenrolle.
Februar. Tochter Karin wird geboren. Den Sommer verbringt die Familie auf der Insel Kymendö. Strindberg knüpft an einem Netzwerk skandinavischer Autoren und kommt mit dem Norweger Alexander Kielland und dem Dänen Edvard Brandes in Kontakt
Der „Sedlighetsfejd“ der Achtziger entbrennt. In der „Sittenfehde“ geht es um Sexualität, Moral und Privatleben.
1881
Die Stockholmer Hofbuchhandlung zahlt Strindberg für dessen historisches Werk „Svenska folket i helg och söcken“ (Das schwedische Volk) sagenhafte zehntausend Kronen.
Carl Larsson soll Illustrationen für das Buch anfertigen. Beide arbeiten den Sommer über auf Kymendö.
In „Svenska folket …“ polemisiert Strindberg gegen das Geschichts- und Gesellschaftsbild des Schriftstellers Erik Gustaf Geijer. Es kommt zum Streit.
Auf Drängen des Ehemanns scheidet Siri aus dem Dramaten-Ensemble aus.
Tochter Greta kommt zur Welt.
Das Nya teatern (Neues Theater), Stockholm, führt den „Meister Olof“ auf. Es gibt viel Beifall.
1882
In Helsinki spielt man „Gillets hemlighet“ – die erste Strindberg-Aufführung im Ausland. Die Stücke „Pers resa“ (Glückspeters Reise) und „Herr Bengts hustru“ (Herr Bengts Ehefrau) entstehen.
Im Frühjahr baut er sich auf Kymendö sein Dichterhäuschen. Mit seinem radikal gesellschaftskritischen Buch „Det nya riket“ (Das neue Reich) zieht er wütende Angriffe konservativer Kreise auf sich. Wegen antisemitischer Tendenzen bricht Edvard Brandes mit ihm.
Die Schriftstellergeneration der „Achtziger“ drängt auf breiter Front nach vorn.
1883
Der Vater stirbt. Strindberg hat ihn seit mehr als sechs Jahren nicht mehr gesehen. Den Sommer über in Dalarö bei Stockholm und auf Kymendö.
Der Gedichtband „Dikter“ bringt ein ungewöhnlich üppiges Honorar ein.
Reise nach Paris und zur skandinavischen Künstlerkolonie Grez-sur-Loing. „Glückspeters Reise“ feiert im Nya teatern Erfolge. Strindberg arbeitet an der Gedichtsammlung „Sömngångarnätter på vakna dagar“ (Schlafwandlernächte an wachen Tagen).
Zwei Schwedinnen, Anne Charlotte Leffler und Alfhild Agrell, gelingt es, in Stockholm ihre Theaterstücke zur Aufführung zu bringen. Ellen Fries promoviert als erste Frau zum Dr. phil. in Geschichte.
1884
Das Ehepaar Strindberg zieht in die Schweiz. Er publiziert Artikel auf Französisch und Schwedisch.
Sohn Hans wird geboren.
Die Novellensammlung „Giftas“ (Heiraten) schreibt er in nur sechs Wochen. Sie trägt ihm eine Anklage wegen Gotteslästerung ein. Freispruch in Stockholm. Seine Anhänger jubeln, ein Großteil der öffentlichen Meinung aber kocht. Rückkehr in die Schweiz.Der Schriftsteller Verner von Heidenstam, ebenfalls in der Schweiz, meldet sich bei Strindberg.
1885
Übersetzungen ins Französische, Dänische und Deutsche erscheinen.
Zeitweiliger Aufenthalt der Familie in Paris und in der skandinavischen Künstlerkolonie Grez-sur-Loing. Strindberg nimmt „Giftas II“ in Angriff.
Im Stockholmer Kunstsalon Blanche zeigen die „Opponenten“ (Gegenströmung zur Akademie der Künste) – Ernst Josephson, Richard Bergh, Carl Larsson, Karl Nordström, Bruno Liljefors und andere – ihre Ausstellung „Vom Ufer der Seine“.
1886
„Giftas II“ fertig. Strindberg ist nun zunehmend als Frauenhasser verschrien. Es folgen „Bland franska bönder“ (Unter französischen Bauern), „Marodörer“ (Plünderer), die Reihe „Tjensteqvinnans son“, „Jäsningstiden“ (Es gärt). „I Röda Rummet“ (Im roten Zimmer), „Han och hon“ (Er und sie) und „Författaren“ (Der Schriftsteller).
Umgang mit Verner von Heidenstam.
Rundreise in Frankreich für Recherchen zu Teil zwei von „Unter französischen Bauern“. Ein Zerwürfnis mit seinem Begleiter und Fotografen macht dem Unternehmen ein Ende. Strindberg versucht sich jetzt selbst an Momentaufnahmen
1887
Anhaltend höchst produktiv. Er schreibt „Fadren“ (Der Vater), „Hemsöborna“ (Die Leute auf Hemsö) und „En dåres försvarstal“ (Die Beichte eines Toren). In dänischen Blättern abgedruckte Artikel zur Frauenfrage sind öffentliche Aufreger.
Juli. Strindberg und Siri von Essen entschließen sich zur Scheidung. November. Zieht mit der Familie nach Kopenhagen.
Den jungen Autoren in Schweden bläst verstärkt Gegenwind ins Gesicht. Ein Lektor publiziert die Streitschrift „Die Strindberg-Literatur und die Unsittlichkeit unter der Schuljugend“. Insbesondere die schreibenden Frauen stehen zunehmend in der Kritik.
Im Reichstag punkten die Zollbefürworter gegen die Freunde des Freihandels.
1888
Neue Werke: „Skärkarslif“ (Schärenleben), „Fröken Julie“ (Fräulein Julie), „Fordringsägare“ (Die Gläubiger). Die Familie wohnt auf Schloss Skovlyst in Dänemark. Ein Konflikt mit dem Verwalter wegen dessen Beziehung zur minderjährigen Schwester haben rechtliche Folgen und gerinnen zu Literatur.
Strindberg gründet in Kopenhagen das Skandinavische Versuchstheater als Bühne für seine Stücke.
Friedrich Nietzsche drückt brieflich Bewunderung aus. Nach kurzem Briefwechsel bricht Strindberg psychisch zusammen.
Die Autorin Anne Charlotte Leffler zieht nach Italien. In Kopenhagen wählt Victoria Benedictsson den Freitod. Ernst Josephson erleidet einen psychischen Kollaps. Heidenstam debütiert mit „Wallfahrt und Wanderjahre“.
1889
Den starke“ (Der Starke) und „Unter französischen Bauern“ werden fertig. Dann folgen die Stücke „Paria“, „Samum“, „Femte sömngångarnatten“ (Die fünfte Schlafwandlernacht) und „I hafsbandet“ (Am offenen Meer).
Eröffnung des Versuchstheaters mit „Die Gläubiger“ und „Paria“. In einer Privatveranstaltung gelangt „Fräulein Julie“ zur Uraufführung. In der Hauptrolle: Siri von Essen.
Nach Schweden zurückgekehrt, lässt sich Strindberg auf der Schäreninsel Runmarö nieder. Und besiegelt die Scheidung von Siri.
Gründung der Sveriges socialdemokratiska Arbetareparti (SAP).
1890
1890
Uraufführung des „Meister Olof“ in Versform am Königlichen Schauspielhaus Dramaten. Strindberg wird gefeiert. Brieflich bekennt er einen Bordellbesuch –
„… im gleichen Haus, in dem ich Hochzeit hielt.“
Er wendet sich physikalischen Experimenten zu.
Diverse Wohnungswechsel in der Stockholmer Gegend. Reisen.
Verner von Heidenstam und der Schriftsteller Oscar Ivar Levertin kommen mit ihrer Achtziger-Jahre-Satire „Pepitas bröllop“ heraus.
Erstmalig gehen in Schweden Menschen zu Erste-Mai-Demonstrationen auf die Straße: rund 150 000 Leute in 22 Orten.
1891
Das Gezerre um die Scheidung macht Strindberg rasend, es artet zum Rechtsstreit aus. In Nordschweden sucht er nach Stoff für eine Schrift über die schwedische Natur. Zurückgekehrt, lässt er sich im Stockholmer Nachbarort Djursholm nieder.
Der Ethnologe Artur Hazelius gründet das Freilichtmuseum Skansen in Stockholm. Mehrere Erstlingswerke erscheinen. Selma Lagerlöf: „Gösta Berlings saga“. Gustaf Fröding: „Guitarr och dragharmonika“ (Gitarre und Ziehharmonika). Per Hallström: „Lyrik och fantasi“. Oscar Levertin: „Legender och Visor“ (Legenden und Weisen). Die Literaturepoche „Neunziger Jahre“ ist angebroche
1892
Theaterstücke und Malereien. Strindberg stellt im Stockholmer Birger Jarls Bazar aus. Die Kritik ist uneinheitlich, der kommerzielle Erfolg mager. Er wendet sich wieder fotografischen Experimenten zu. Der Scheidungsprozess endet.
Reise nach Berlin, wo er sich im Zum schwarzen Ferkel mit Schriftstellern und Künstlern trifft, unter ihnen Edvard Munch (der ihn porträtiert) und die Journalistin Frida Uhl
1893
Strindberg beginnt den spekulativ naturwissenschaftlichen „Antibarbarus“.
Fotografische Experimente „ohne Camera und Linse“. Unbelichtete Platten legt er nachts aus und deutet dann die Lichtflecken als korrekte Himmelsaufnahmen – Celestografien wie er sie nennt.
Die „Opponenten“ stellen in Berlin aus. Strindberg ist mit mehreren Bildern dabei.
Eheschließung mit der jungen Österreicherin Friederike (Frida) Uhl und Reise zu deren Eltern.
1894
Geburt der Tochter Christine Kerstin in Dornach, Österreich.
„Der Vater“ und „Die Gläubiger“ werden erfolgreich in Paris gespielt.
Reise nach Paris. Bricht brieflich mit Frida, die sofort die Scheidung einleitet. In Paris Treffen mit Knut Hamsun, Frank Wedekind, Henri Becque, Paul Gauguin und Julien Leclercq.
Beschäftigung mit chemischen Versuchen. In Göteborg Gemeinschaftsausstellung mit Olof Sager-Nelson.
In Schweden: Baubeginn von Reichstags- und Reichsbankgebäude.
1895
Die französische Ausgabe von „Kvinnans underlägsenhet under mannen …“ (Die Unterlegenheit der Frau …) bricht hitzige Debatten vom Zaun.
Strindberg verfasst naturwissenschaftlich Texte. Mehr physikalische Experimente. Muss wegen Handekzemen stationär behandelt werden. Forscht im Labor der Sorbonne.
Wieder Treffen mit der Pariser Künstlerclique: Gauguin, Leclercq, Wladislaw Slewinski, Alphonse Mucha, Fredrick Delius, Edvard Munch. Schreibt das Geleitwort zur Gauguin-Ausstellung. Stellt selbst auf dem Frühjahrssalon
des Künstlerbundes aus.
Hjalmar Söderbergs Debüt-Roman „Förvillelser“ (Verirrungen)
1896
Beginn am „Ockulta dagboken“ (Okkultes Tagebuch).
Strindberg redet sich ein, Gold hergestellt zu haben, und setzt sich mit französischen Alchemisten in Verbindung. Die begrüßen ihn als Kollegen und Mitarbeiter.Reise mit Tochter Kerstin nach Österreich, wo er bei Fridas Mutter und deren Schwester wohnt. Beschäftigt sich mit dem Werk des schwedischen Universalgelehrten und Theosophen Emanuel Swedenborg.
Gustaf Fröding schreibt das Gedicht „En morgondröm“. Eine Anklage wegen Unsittlichkeit endet mit Freispruch
In Paris: Premiere von „König Ubu“ des Franzosen Alfred Jarry. Es kommt zu Tumulten.
Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen.
1897
Strindberg zieht nach Lund. Veröffentlicht Artikel über Alchemie.
Sein Roman „Inferno“ verarbeitet die Erlebnisse in Paris und Österreich. Er gilt als Beleg einer psychotischen Veranlagung und Krise.
Wieder eine erfolgreiche Inszenierung des „Meister Olof“, diesmal im Stockholmer Vasateatern.
Allgemeine Kunst- und Industrieausstellung in Stockholm.
Salomon August Andrée bricht mit einem Ballon zur Nordpolexpedition auf und scheitert nach drei Tagen.
1898
Das Stück „Till Damaskus“ (Nach Damaskus) entsteht. Plant mit dem Schriftsteller und Verleger Gustaf af Geijerstam eine gemeinsame Sammelausgabe von Romanen und Erzählungen.
Émile Zola wirft mit „J’accuse“ dem französischen Rechtswesen Antisemitismus und Justizwillkür gegen Alfred Dreyfus vor. Strindberg hält das Opfer für schuldig: Gott habe ihn gestraft.
Die schwedische Arbeitergewerkschaft (Landsorganisationen, LO) konstituiert sich.
1899
Strindberg schreibt die Historienstücke „Folkungasagan“, „Erik XIV.“ und „Gustav Vasa“, letzteres im Svenska teatern, Stockholm, uraufgeführt und sein vielleicht größter Erfolg.Strindberg wird 50. Ehrungen in Lund und durch Gustaf af Geijerstam in Stockholm. Verbringt den Sommer in Stockholm und bleibt dort.
Von Heidenstam nimmt in „Medborgarsång“ (Bürgergesang) Abstand von Forderungen nach Mindestlohn und Wahlrecht.
Norwegen, bislang vom schwedischen König in Personalunion mitregiert, schafft die Unionsflagge ab.
Der Zweite Burenkrieg in Südafrika bringt modernen „Fortschritt“ der Kriegführung: Stacheldraht, schlichte Uniformen, Konzentrationslager.
1900
1900
Neue Stücke: „Gustaf Adolf“, „Midsommar“, „Kaspers Fet-tisdag“ (Kaspers Fettdienstag), Påsk (Ostern) und „Dödsdansen“ (Totentanz).
Bei der Rollenverteilung für „Nach Damaskus“ begegnet Strindberg zum ersten Mal der Schauspielerin Harriet Bosse.
Sommeraufenthalt im Schärenort Furusund. Ein großer Krach mit Schwester Anna und deren Mann Hugo von Philp liefert die Vorlage zum „Totentanz“.
Bedeutende Neuerscheinungen: „Die Traumdeutung“ von Sigmund Freud. „Das Jahrhundert des Kindes“ von der schwedischen Reformpädagogin Ellen Key.
1901
6. Mai. Eheschließung mit Harriet Bosse. Beide beziehen eine Wohnung im Stockholmer Karlavägen. Nach heftigem Streit zieht sie am 22. August wieder aus.
Eine Periode des Malens beginnt.
Erste Kontakte zum Erneuerer des deutschen Theaters Max Reinhardt.
Erstmals werden die Nobelpreise vergeben. In Literatur geht er an den Franzosen Sully Prudhomme, und nicht wie erwartet an Lew Tolstoi. Schwedische Schriftsteller protestieren, mit ihnen auch Strindberg.
Der Jugendstil fasst in Schweden Fuß. In Großbritannien stirbt Königin Victoria, ihr folgt Edward VII. Schweden führt die allgemeine Wehrpflicht ein.
1902
Max Reinhardt in Berlin inszeniert mehrere Stücke von Strindberg. Dieser schreibt „Gustav III.“ und „Fagervik och Skamsund“.
Tochter Anne-Marie wird geboren.Um sich greifende Streiks und Demonstrationen für das allgemeine Wahlrecht. Gleichzeitig werden eine allgemeine Einkommensteuer und die Steuerselbsterklärung eingeführt.
Der polnisch-britische Schriftsteller Josef Conrad schreibt „Das Herz der Finsternis“
1903
Harriet Bosse betreibt die Ehescheidung.
Oscar Levertin schreibt einen Verriss der Dramaten-Inszenierung des „Totentanz“.
Bei Scania in Malmö gehen Schwedens erste Personenwagen in Serienfertigung.
Zwei besondere Nobelpreise: In Literatur an Bjørnstjerne Bjørnson, in Physik an Pierre und Marie Curie.
Den Brüdern Orville und Wilbur Wright, USA, gelingt der erste Motorflug (37 m).
1904
Neue Bücher von Strindberg: „Götiska rummen“ (Die gotischen Zimmer) und der Satirische Roman „Svarta fanor“ (Schwarze Fahnen). Die Scheidung von Harriet Bosse ist vollzogen, die Beziehung aber besteht noch drei Jahre lang fort.
Strindberg lernt den Bildhauer Carl Eldh kennen.
Dezember. Strindbergs Schwester Elisabeth stirbt. An der Beisetzung nimmt er nicht teil.
Die Komödie „Der Kirschgarten“ von Anton Tschechow wird im Künstlerischen Theater, Moskau, uraufgeführt.Die Auswanderungswelle der Schweden nach Nordamerika ebbt ab: von 42 000 in 1903 auf jetzt 18 000.
1905
„FräuleinJulie“ kommt in einer Privatvorstellung im Stadthotel Uppsala erstmals in Schweden zu Aufführung. Weitere Uraufführungen: Der „Totentanz“ in Köln und „Kamraterna“ (Die Kameraden) im Lustspieltheater Wien.
Der Bildhauer Eldh verfertigt eine erste Kopfskulptur von Strindberg
Der schwedische Reichstag bezieht sein neues Haus auf der Helgeandsholmen (Heiliggeistinsel) mitten in Stockholm. Kritiker beklagen die verbaute freie Durchsicht von der Ostsee auf den Mälarsee.
Angesichts eines Arbeitskonflikts akzeptieren die Arbeitgeber Mindestlöhne und Vereinigungsfreiheit.
Norwegen erklärt die Union mit Schweden für aufgelöst.
Albert Einstein stellt seine Spezielle Relativitätstheorie vor.
1906
Neue Strindberg-Werke: Die Novelle „Taklagsöl“ (Richtfest), „Syndabocken“ (Der Sündenbock) und „En blå bok“ (Ein Blaubuch). Bei der Uraufführung der „Kronbruden“ (Die Kronenbraut) in Helsinki spielt Harriet Bosse die Hauptrolle. Und in Lund bringt der Jungschauspieler August Falck „Fräulein Julie“ erstmals offiziell auf die Bühne. Anschließend geht die Inszenierung auf Tournee.
Schweden reformiert die Rechtschreibung. Fortan ist die „Svenska Akademiens ordlista“ das maßgebliche Wörterbuch.
Henrik Ibsen wird 78, Oscar Levertin stirbt 44-jährig.
Selma Lagerlöf hat mit „Nils Holgerssons underbara resa“ durchschlagenden Erfolg.
1907
Björck & Börjesson geben „Schwarze Fahnen“ heraus und werden daraufhin Strindbergs damals wichtigste Verleger. Die im Buch beschriebenen Morde lösen heftige Empörung aus.
Aus dem Schaffen jenes Jahres: „Oväder“ (Wetterleuchten), „Brända tomten“ (Brandstätte), „Spöksonaten“ (Die Gespenstersonate) und „Pelikanen“ (Der Pelikan).
Strindberg und August Falck gründen das Intima Teatern in Stockholm, letzterer übernimmt die Leitung. Zur Einweihung wird „Der Pelikan“ uraufgeführt – ein Reinfall. Die Erstaufführung von „Ett drömspel“ (Ein Traumspiel) besorgt das Stockholmer Svenska Teatern. Harriet Bosse spielt die Agnes, Indras Tochter.
Strindberg dokumentiert bei Morgenspaziergängen die Wolkenformen – sein letzter Versuch auf fotografischem Gebiet.
Oscar II. stirbt. Sein Sohn kommt als Gustaf V., der Urgroßvater des heutigen Königs, auf den Thron.
1908
„Ein Blaubuch“ bekommt Fortsetzungen.
Der Maler Carl Larsson sieht sich in der Schrift „Verlogene Charaktere“ bloßgestellt und hegt Mordgedanken gegen Strindberg.
Im Intima Teatern reihen sich die Erstaufführungen aneinander. Die Kritik ist verhalten, das Publikum macht sich rar.
Strindberg gibt sich systematischen Sprachstudien hin. Bezieht das Haus Blå Tornet (Blauer Turm, heute Sitz des Strindberg-Museums und der Strindberg-Gesellschaft) in der Stockholmer Drottninggatan.
Das Königliche Schauspielhaus Dramaten startet mit „Meister Olof“ (Versversion) in die Spielzeit im neuen Haus am Nybroplan, Stockholm.
In Malmö verüben drei Jungsozialisten ein Sprengattentat auf die SS Amalthea, die englische Streikbrecher gebracht hatte. Es gibt 23 Verletzte.
Eine Kampagne läuft Sturm gegen billige Kioskkrimis, so genannte „Nick Carter Literatur“. Selbst Autoren wie Hjalmar Söderberg werden im Kampf gegen den „kulturellen Schund“ angegriffen.
1909
Strindberg schreibt sein letztes Stück, „Stora landsvägen“ (Die große Landstraße).
Zu seinem 60. Geburtstag ehrt ihn eine Abordnung der Jungen Sozialdemokraten in seiner Wohnung.
Sven Hedin, der große Entdeckungsreisende, kehrt aus Tibet zurück und wird triumphal gefeiert.
Dem Dichter Verner von Heidenstam (Nobelpreis 1916) bringen Studenten zu dessen Fünfzigstem die „Nationalhuldigung“ mit Fackelzug und Standarten dar. Ihm wird die Ehrendoktorwürde verliehen.
Der Reichstag verabschiedet das allgemeine Wahlrecht für Männer, Wahlberechtigung ab vollendetem 24. (bis dahin 21.) Lebensjahr.
Die Künstlergruppe „De Unga“ (Die Jungen), unter ihnen Isaac Grünewald, macht in einer Ausstellung auf sich aufmerksam.
Der Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti begründet mit seinem in „Le Figaro“ abgedruckten Manifest den Futurismus, darin martialische Sätze wie „Legt Feuer an die Regale der Bibliotheken.“
1910
29. April. Mit seinem Artikel „Faraon-dyrkan“ (Pharaonenkult) und einer Reihe weiterer Beiträge in der „Afton-Tidningen“ (Abendzeitung), allesamt Rundumschläge gegen politische und Kulturgrößen, tritt er die Strindbergsfejden (Strindberg-Fehde) los. Innerhalb von 16 Monaten gehen 465 Entgegnungen von 300 Debattanten ein.
In seinem Intima Teatern revoltiert das Ensemble wegen schlechter Arbeitsbedingungen und ausgebliebener Gagen. In Zeitungen polemisiert Strindberg gegen seinen Intendanten August Falck. Am 11. Dezember fällt nach „Fräulein Julie“ der Vorhang zum letzten Mal.
Erster schwedischer Spielfilm: „Värmlänningarne“ (Die Värmländer).
1911
Für 200 000 Kronen erwirbt der Bonnier-Verlag die Rechte an den gesammelten Werken Strindbergs.
Der Theologe und Bischof Nathan Söderblom schlägt Strindberg für den Nobelpreis vor. Der Vorschlag wird wegen zu später Einreichung abgelehnt.
Der Dichter Gustaf Fröding stirbt. 200 000 Menschen säumen den Weg des Leichenzugs.
Die Reichstagswahl (zur Zweiten Kammer), erstmals nach dem neuen Wahlgesetz, bringt 28 Prozent für die Sozialdemokraten und Verluste für die Högern (Die Rechte). Der Liberale Karl Staaff bildet eine Mehrheitsregierung aus Liberalen und Sozialdemokraten.
1912
Bonniers bringt die „Gesammelten Schriften“ in 55 Bänden heraus, letzter Band 1921.
Januar: Zu seinem 63. Geburtstag ehren die Stockholmer Sozialdemokraten Strindberg mit einem 15 000-köpfigen Fackelzug.
Ende März: Sein Magenleiden verschlimmert sich, Diagnose: Magenkrebs. Das letzte Foto entsteht am 9. April, im Schneetreiben auf der Drottninggatan.
14. Mai, morgens. Strindberg stirbt. Die Kinder Karin, Greta und Hans wachen am Krankenbett.
19. Mai. Die Beisetzung findet auf dem Norra kyrkogården (Nordfriedhof) statt. Menschenmassen säumen die Straßen. Tausende folgen dem Trauerzug vom Blauen Turm zum Grab. Stark präsent sind die roten Fahnen der Arbeiterorganisationen.
Drei Wochen zuvor war Siri von Essen in Helsinki verstorben. Einen Monat später ist auch sein ärgster Widersacher, der wegen seiner Verrisse gefürchtete Poet Carl David af Wirsén, tot. Tochter Greta kommt bei einem Zugunglück um. Selma Lagerlöf kommentiert: „Ist es nicht sonderbar, dass Strindberg die Seinen mit in den Tod nimmt, erst die Ehefrau, dann die Tochter, und nun also auch den Mann, der ihm ein Leben lang am meisten entgegengetreten war. Mit großem Gefolge zieht der Häuptling in Walhall ein.“
September. In Berlin bringt Max Reinhardt den „Totentanz“ auf die Bühne, eine Epoche machende expressionistische Inszenierung.
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